Thomas Valentin

Thomas Valentin, geboren am 13.1.1922 in Weilburg an der Lahn; Studium der Literaturwissenschaft, Geschichte, Philosophie und Psychologie. Nach dem Krieg Lehrer in Lippstadt, dort auch Dozent und später Leiter der Volkshochschule. 1964–1966 Chefdramaturg der Theater der Freien Hansestadt Bremen, seitdem freier Schriftsteller. 1968/69 Stipendiat der Cité des Arts (Paris), 1970 des DGB (Berlin). Seit 1975 Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Valentin starb am 23.12.1980 in Lippstadt.

*  13. Januar 1922

†  23. Dezember 1980

von Irmela Schneider

Essay

„Es gibt eine literarische Schnelligkeit des Reagierens, die rasch zu ihrer Sache, dem Wortmachen, kommt, und immer wieder quicklebendig ist, einmal etwas ernster, dann wieder fast wie ein Tralala, salopp oder mit Genitiv-Metaphern ausgestattet, rapid in jedem Fall und unverwüstlich. Ich meine Thomas Valentin, der ein solcher schneller Erzähler und Romancier war“ – so begann Karl Krolow seine Besprechung von Valentins 1980 erschienenem Gedichtband „Niemandslicht. Gedichte 1953–1980“. Die Vielseitigkeit im Genre – Valentin schrieb Romane, Erzählungen, Dramen, Gedichte, Kinderbücher, Hör- und Fernsehspiele – und die Menge seiner Produktionen kennzeichnen ihn in mancher Hinsicht als einen für den Literaturbetrieb nach 1945 typischen Autor: bewandert in mehreren Medien, als freier Schriftsteller nicht zuletzt auch finanziell angewiesen auf regelmäßige Produktion. Auf der anderen Seite war ...